Ihr Russischer Retter by Leslie North

Ihr Russischer Retter by Leslie North

Autor:Leslie North [North, Leslie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Relay Publishing


6

Daphne öffnete die Augen und blinzelte im Schein der Dämmerung. Ungewohnte Decke, ungewohnte Wände, ein ungewohntes Gewicht um ihre Taille und eine harte Wärme gegen ihren Rücken gepresst. Sie schnappte nach Luft, als Panik in ihr hochstieg und ihr Verstand einen Moment brauchte, um sich daran zu erinnern, was passiert war, wo sie war.

Ein Motelzimmer, mit Nik Volkov.

Oh Gott. Im Bett. Mit Nik.

Ihr Puls raste und ihre Haut kribbelte mit der Erkenntnis, und sie sah langsam über ihre Schulter, um ihn hinter sich schlafen zu sehen, sein Gesicht in ihren Haaren vergraben und sein Gesichtsausdruck seltsam rührend und viel entspannter, als sie es je gesehen hatte. Es ließ ihn jünger aussehen, weniger verärgert und belastet, weicher und zugänglicher. Leichter zu berühren, wenn sie ehrlich war.

Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, rollte sie auf den Rücken und beobachtete ihn genauer. Vielleicht, wenn sie nicht selbst noch etwas benommen wäre, wäre sie alarmiert gewesen, den Mann, der sie so gut wie entführt hatte und sie gefangen hielt, schlafend neben sich vorzufinden. Aber seltsamerweise fand sie es beruhigend. Und ja, sie hätte es vorgezogen, in ihrer alten Wohnung mit ihren alten Freunden und ihrem alten Leben zu sein, aber rational verstand sie seine Lage.

Es war sein Freund, der in jener Nacht gestorben war. Es war ihm wichtig, dass sie aussagte, und sie wollte es tun. Sie verabscheute Gewalt und wünschte sich Gerechtigkeit für das arme Opfer, genauso wie er. Die Tatsache, dass der Mann, der sie zurzeit in den Armen hielt, auch ein gewalttätiger Krimineller war, entging ihr nicht, aber aus irgendeinem Grund sah Nik in dem trüben Zwielicht der Dämmerung gar nicht gewalttätig oder gefährlich oder angsteinflößend aus. Er sah ... nun, er sah hinreißend und nett und unendlich angreifbar aus.

Unfähig, noch länger zu widerstehen, strich Daphne eine Locke aus seiner Stirn. Er bewegte sich, murmelte etwas im Schlaf und zog sie dann näher an sich. Sie fühlte sich mutiger und zeichnete die Tätowierung auf seiner Schulter mit ihrem Finger nach; ein Kribbeln schoss vom Berührungspunkt aus ihren Arm entlang. Seine Haut war so weich und glatt, seine darunterliegenden Muskeln dagegen fest und hart. Ihr Finger bewegte sich seinen Arm entlang zu seinem Ellbogen und er zitterte.

„Begrapschst du mich schon?“, murmelte er, seine Stimme von seinem Kissen halb erstickt, als sein Griff um sie sich lockerte.

Daphne erstarrte und riss die Augen auf. „Ich, äh, wollte nur schauen, ob du wach bist.“

Ein grünes Auge blinzelte und starrte sie an. „Warum bist du wach?“

„Keine Ahnung.“ Sie atmete tief ein und zwang ihren außer Kontrolle geratenen Puls, sich zu beruhigen. „Ich glaube die Wohnung ohne Fenster hat meine innere Uhr verwirrt.“

„Hmmm.“ Er gähnte und drehte sich um, um auf die Uhr am Nachttisch schauen zu können. Sein Arm blieb um ihre Taille, als er sich wieder zurückdrehte. „Es sind noch mehrere Stunden, bis wir aufstehen müssen. Schlaf weiter.“

Leider war sie völlig wach. Sie lag dort, sah hinauf auf die Schatten, die von den vorbeifahrenden Autos auf die weiße Decke geworfen wurden, und klopfte mit ihrem Finger auf die Steppdecke.



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